Die Formel - 1980 (DVD+R uncut)

Aufgrund der gegenwärtigen Benzinpreissituation erlangt dieser vierzig Jahre alte Film eine unerwartete Aktualität. Das Grundthema: Es gibt Kräfte, die ein eigensüchtiges Interesse daran haben, die Preise auf hohem Niveau zu halten.

„Die Formel“ ist ein geschickt verwobener, ruhig erzählter Thriller, der gegen Ende trotz einiger loser Fäden ganz ausgezeichnet die Kurve bekommt. Die Inszenierung ist überwiegend sehr gut gelungen; es gibt aber bei genauem Hinsehen auch ein paar unbeholfene Einstellungen (die Szene am Grenzübergang in Berlin) oder Situationen, die zu dick aufgetragen sind (jener seltsame Nazi-Porno-Mix im Sexclub). Diese ragen auffällig – und störend – aus dem übrigen Handlungsverlauf heraus.

George C. Scott glänzt als hartnäckiger Ermittler, der sich nicht aufs Glatteis führen läßt. Ihm „zur Seite“ steht eine ebenfalls gute Marthe Keller als „Agentin der anderen Seite“. Es ist einer der Höhepunkte des Films, als er ihr Spiel endlich durchschaut. Marlon Brando als Konzernchef ist weniger überzeugend – er agiert im neutralen Bereich.

Die Stärke des ruhig ablaufenden Geschehens ist eine Dauerspannung auf hohem Niveau, aus der dann punktuell immer wieder weitere Spannungsspitzen hervorschnellen. Das ist brillantes Krimi-Kino vom Feinsten. Allerdings erfordert dieses Niveau vom Zuschauer auch eine sehr hohe Aufmerksamkeit, für die er aber mit einer exzellenten Story belohnt wird.

Die Bild- und Tonqualität ist hervorragend – was zum fünften Stern führt.