Die Letzte Entscheidung - 1952 (DVD+R uncut)

Ein Film, der einen entschieden zwiespältigen Eindruck hinterläßt. Aufwand und Darstellerleistungen sind gut. Im Grunde geht es aber nur um die familiären Probleme, die jenen Offizieren angeblich widerfahren sind, die mit der Vorbereitung des größten Militärschlages gegen die Zivilbevölkerung, den die Menschheit je erlebt hat, befaßt waren. Das ganze wird geradezu rührselig aufbereitet. Besagte Militärs bringen ein Opfer im Familienleben um ihrem Land zu dienen – naja, überzuckerte Allgemeinplätze. Eine moralische Rechtfertigung oder zufriedenstellende militärische Erklärung des Bombenabwurfs auf Hiroshima wird nicht mitgeliefert. Vielmehr sind die Bomerpiloten am Ende noch Opfer einer sensationslüsternen Presse. Viele Historiker sind heute der Auffassung, daß die Besetzung des japanischen Mutterlandes die USA in einen jahrzehntelangen Partisanenkampf geführt hätte – und dass dies der Grund für den Abwurf der Bombe gewesen sei. Vermutlich konnte, sollte oder durfte dies im Entstehungszeitpunkt noch nicht so klar gesagt werden. Ein groß angelegtes, aber geschmackloses und wenig erbauliches Filmstück. Robert-Taylor-Komplettisten sollten aber selbst darüber entscheiden, ob sie den Streifen sehen wollen. Das Bild ist gut, wird aber durch ein überblendetes, zeitweise flackerndes Logo oben rechts gestört. Der Ton ist ist nicht ganz ausgewogen – im Allgemeinen ist er OK, aber in den Actionsequenzen zu laut. Kein Vergleich mit dem aktuellen Blockbuster „Oppenheimer“.