Der Mordprozess O'Hara - 1951 (DVD+R uncut)

Spannendes Krimi-Drama, das sich in der Endphase vom Gerichtsthriller zum düsteren Krimi wandelt.

Anwalt Curtayne (Spencer Tracy) strampelt sich ab für einen Klienten, der aus falschen Beweggründen nicht mit der Wahrheit rausrückt – doch das weiß erstmal nur der Zuschauer.

Es sind viele Aspekte, die diesen eigentlich unspektakulären Film trotzdem zu einem cineastischen Hochgenuß machen. Die Wichtigsten sind:

• Eine überaus vielschichtige Story, der es gelingt, die reichhaltigen Handlungsmomente immer überschaubar zu halten.

• Eine Besetzungsliste, die bis in kleinste Nebenrollen mit bekannten Stars aufwartet. (John Hodiak, James Arness, Jay C. Flippen, Emile Meyer – sogar Charles Bronson ist in einer winzigen, nicht genannten Rolle dabei.

• Sehr präzise Dialoge, die die Handlung voranbringen Hier paßt jedes Wort.

• Eine ungeheure atmosphärische Dichte, die sich in der Schlußphase nochmals erheblich steigert.

• Eine interessante Kameraarbeit: Helle, lichtdurchflutete Großstadtbilder bei Tag. Schaurig düstere Aufnahmen, die die ungemütliche, naßkalte Nachtatmosphäre perfekt einfangen.

Spencer Tracy – er hat hier eine Paraderolle – stellt den Anwalt Curtayne als einen Mann mit einem Probleme dar, das Tracy selbst auch hatte: Die scharfen Naschereien.

James Arness spielt hier erstmals in einer tragenden Nebenrolle. Vorher und auch hinterher war er in nicht erwähnenswerten kleinen Rollen eingesetzt. Arness hielt jedoch durch und gelangte schließlich doch an die Rolle seines Lebens. (Matt Dillon aus Rauchende Colts).

Es handelt sich bei „Der Mordprozess O’Hara“ um einen frühen Film des Spitzenregisseurs John Sturges, der ansonsten mehr durch seine Western Bekanntheit erlangte. (Die glorreichen Sieben).

Der in guter Bild- u. Tonqualität präsentierte Film ist genau das Richtige für einen trüben Novemberabend - wie heute.

Viel Spaß dabei!