Anklage: Mord - 1947 (DVD+R uncut)

Ein ehrlicher, gradliniger Kriminalfilm, der beweist, dass auch eine vergleichsweise unspektakuläre
Inszenierung sehr spannend unterhalten kann, wenn sie - wie hier – lebendig, aber nicht überhitzt
präsentiert wird.

Der Film fällt (noch) in die frühe Schaffensperiode von MGM-Dauerstar Robert Taylor, als die
von ihm verkörperten Figuren etwas schroffer angelegt waren.

Der wahre Mörder ist dem geübten Publikum von der ersten Minute an bekannt. Über die
zentrale Handlung hinweg – Versuch eines Unschuldigen seine Unschuld zu beweisen – übersieht
der Zuschauer jedoch völlig, dass auch das Motiv des Mordes bis dahin ungeklärt blieb. Als dieses
dann kurz vor Filmende präsentiert wird, fragt er sich, wie er diesen Punkt übersehen konnte.

Das gleich daran anschließende Geständnis des Mörders fügt sich zwar sehr harmonisch in den
Gesamtverlauf, es bleibt jedoch unklar, woher plötzlich die Polizisten kommen, in deren Gegenwart
es abgelegt wird.

Das ist aber auch die einzige Unplausibilität in diesem sonst sehr gelungenen Film, der in erstklassiger
Bild und Tonqualität vorgelegt wird.