Lawinenexpress - 1979 (DVD+R uncut)

Spannungs- action- u. (zunächst) wendungsreicher Actionfilm auf dem Niveau eines Bond-Thrillers. Der letzte Film des kanadischen Regisseurs Mark Robson („Colonel von Ryans Express“, „Sie fürchten weder Tod noch Teufel“) vermittelt mit seinen europäischen Schauplätzen und vielen zeitüblichen Details („Grundig-Fernsehgeräte“-Werbung, „Raucher/Nichtraucher“-Schildchen an den Wagons, „Becks-Bier“) ein tolles 70er Jahre Retro-Feeling. Es handelt sich dabei um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Colin Forbes – neben Alistair MacLean einer der ganz großen Autoren des Genres.

Zugpferd der Besetzungsliste ist natürlich der überragende Lee Marvin. Robert Shaw – als Überläufer Marenkov – steht ihm allerdings in nichts nach. Streckenweise ist er sogar noch eine Spur besser als Marvin. Dazu gibt ihm die Figur „Marenkov“ Gelegenheit, in der Shaw in einigen Passagen geradezu versinkt. Maximilan Schell als „Bunin“ ist weniger überzeugend. Diese Figur ist ein wenig zu verspielt angelegt – das ist nicht der Typ eines unauffälligen Top-Agenten.

Der Film ist ein absoluter Action-Kracher. Die Lawinenaufnahmen sind einfach kolossal und auch sonst gibt es jede Menge Action satt. Und das ist – so seltsam es sich anhört – gegen Ende auch der Schwachpunkt der Story. Zugegeben, der finale Angriff auf den Tanker ist fulminant – was mir aber gerade am Ende fehlt ist ein gewisses i-Tüpfelchen an Thrill. Ein Ereignis, oder eine Erkenntnis, die die Handlung nochmal rumreißt und die eine oder andere Figur bzw. ihre Motivationslage in einem anderen Licht erscheinen läßt.

Insgesamt handelt es sich also mehr um einen gradlinigen Actionfilm als um einen Thriller. Als solcher hat der Streifen damals vermutlich voll den Zeitgeschmack getroffen und kann auch heute noch begeistern.

Bild, Ton und Farben geben keinen Anlaß zur Kritik.